KMU und Innovationen: Förderprogramme sind zu oft unbekannt
Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fehlen häufig die Ressourcen,
um Innovationen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Mitglieder des
Verbandes „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.“ zeigen in
der aktuellen Ausgabe der „KMU-Berater News“ auf, welche staatlichen
Förderprogramme es gibt, wie diese am besten eingesetzt werden und wie
sie Mittelständler bei diesem Thema unterstützen.
Eine der Grundlagen eines jeden Innovationvorhabens ist eine solide
Finanzierung. Zahlreiche Förderprogramme von Kommunen, Ländern, Bund und
Europäischer Union unterstützen Mittelständler dabei. Allerdings gilt es je nach
Programm verschiedene Voraussetzungen und Richtlinien zu beachten. Dr. Jörg
Rupp erläutert, wie das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des
Bundeswirtschaftsministeriums funktioniert, Dr. Michael Hohmann stellt die
Zuschuss-Förderungen einiger Bundesländer vor.
KMU-Beraterin Tanja Ebbing sagt: Während die Top 100 der innovativsten
deutschen Mittelständler 11,5 Prozent ihrer Umsätze in Innovationstätigkeiten
investieren, sind es bei KMUs im Durchschnitt nur 1,4 Prozent. Oftmals liegt der
Grund für die Innovationszurückhaltung im fehlenden Know-How. Hier setzt das
Programm "go-Inno" an: Mit Innovationsgutscheinen können KMUs
technologische Innovationsberatung in Anspruch nehmen.
Die 2014 gestartete Neufassung des EU-Programms "HORIZON 2020" beinhaltet
eine spezielle Komponente für KMU. KMU-Berater Dr. Michael Hohmann zeigt die
verschiedenen Förderphasen dieses Programms auf, das sich besonders für
grenzüberschreitende Innovationsprojekte eignet.
Eine weitere interessante Finanzierungsvariante ist das ERP-Innovationsdarlehen
der KfW. KMU-Berater Andreas Glandorf schildert das Beispiel einer
Großbäckerei. Das Besondere dieses Programms: Hier kommt es nur darauf an,
dass die Produkt- oder Verfahrensentwicklung für das Unternehmen selber neu
ist. Es muss keine Innovation für den gesamten Markt entwickelt werden.
Welche Effekte eine erfolgreiche Innovationsberatung hat, erklärt Eugen
Bartedska, einer der Geschäftsführer des Spieleherstellers b-interaktive GmbH,
im Interview.
2013 leitete Innovationsberaterin Dr. Angelika Kolb-Telieps in
seinem Unternehmen einen zweitätigen Innovations-Workshop. Inhalt waren unter
anderem Ist-Analyse, Marktrecherchen, Businessplan und Finanzierung. „Wir
fühlten uns danach sicherer, weil wir unser Geschäft auf den Prüfstand gestellt
hatten“, so Bartedska.
Beraterin Kolb-Telieps stellt außerdem „Open Innovation“ als Alternative zur
langjährigen, internen Entwicklung von Produktinnovationen vor. Bei Open
Innovation werden Kunden frühzeitig und eng in Entwicklungsprojekte
einbezogen. So können vorher unbekannte Kundenbedürfnisse erkannt und
genutzt werden. Innovative Neuentwicklungen werden in Zukunft nicht mehr hinter
verschlossenen Türen, sondern mehr und mehr in Netzwerken stattfinden, ist
Kolb-Telieps überzeugt.
Weitere wertvolle Tipps und Informationen zur Innovationsberatung erhalten Sie im Download hier unter Eingabe des Coades BN062015